„Das Schönste an Bonn ist Bad Godesberg“, schreibt der Journalist Walter Henkels, wenn auch leicht ironisch im Ton. In der 1955 gebauten Stadthalle im Kurpark, entworfen von Wilhelm und Dirk Denninger, finden Veranstaltungen wie eine Tagung der NATO-Außenminister im Mai 1957 statt.
In die Geschichte der Bundesrepublik geht Godesberg besonders mit einer sozialdemokratischen Veranstaltung ein: Vom 13. bis 15. November 1959 tagt in der Stadthalle ein außerordentlicher Parteitag der SPD. Über 300 Delegierte reisen an, um ein neues Grundsatzprogramm zu diskutieren – das erste seit 1925.
Mit dem „Godesberger Programm“, das die SPD am Ende mit 324 gegen 16 Stimmen beschließt, rückt die Partei von linken Positionen ab. Es bedeutet den Abschied von Marx, die Hinwendung zur Sozialen Marktwirtschaft, die Akzeptanz der Landesverteidigung und macht die Sozialdemokraten auch für eine breitere Wählerschicht wählbar. Auf diesem Wege schafft das „Godesberger Programm“ die Grundlagen für die „Volkspartei“ SPD.
Die Stadthalle Bad Godesberg ist Teil der Tour Bonn international.