Als die Entscheidung für den provisorischen Regierungssitz am Rhein fällt, gilt Bonn auch dank seiner leerstehenden Kasernen als attraktive Wahl. In der Ermekeilstraße, auf dem Gelände einer ehemaligen Gartenbauanlage, die im Besitz der Familie Ermekeil war, steht seit 1883 eine im „normannischen Stil“ errichtete Infanteriekaserne. Hier ziehen nach 1949 verschiedene Einrichtungen des Bundes ein wie etwa das Vertriebenen-Ministerium, das von 1950 bis 1952 hier seinen Sitz hat.
Vor allem aber ist die Ermekeilkaserne Ort des „Amts Blank“. So heißt in Kurzform die „Dienststelle des Bevollmächtigten des Bundeskanzlers für die mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen“. Sie wird seit Oktober 1950 mit Billigung der Westmächte von Theodor Blank geleitet – einem Mann aus der christlichen Gewerkschaftsbewegung, Soldat im Zweiten Weltkrieg. Er hat seinen Schreibtisch zunächst im Museum Koenig und soll die im In- und Ausland heftig debattierte „Wiederbewaffnung“ vorbereiten.