363 Ostvertriebene müssen im Sommer 1949 schlagartig ihre Notunterkunft im „Hotel Dreesen“ am Rhein verlassen: Mitarbeiter der amerikanischen, britischen und französischen Hochkommission sollen in dem Gebäude unterkommen, weil das für die Dreimächte-Verwaltung vorgesehene „Hotel Petersberg“ noch nicht bezugsfertig sei.
Im September 1949 zieht allerdings nur das französische Hochkommissariat in das renovierte, von Jugendstil-Stuck und Türmchen befreite „Dreesen“ ein.
Westlich des Hotels lassen die Franzosen 1950 ein Bürohaus errichten und schlagen dem Hotelier, dem die Grundstücke gehören, im Jahr darauf den Bau eines weiteren Gebäudes vor – im Gegenzug könne das „Dreesen“ den Betrieb dann wieder aufnehmen: „Eine wundersame Mischung aus höflichem Entgegenkommen und rücksichtsloser Erpressung“, so hat der Historiker Helmut Vogt den Vorschlag genannt.
Als das Hotel Dreesen im November 1952 tatsächlich wiedereröffnet, scheint das Besatzungsstatut überwunden: Die USA, Großbritannien und Frankreich haben mit der Bundesrepublik im Mai einen Vertrag geschlossen, der auf die Souveränität für den deutschen Weststaat hinauslaufen soll.